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Koffer packen und los – 0hne Trombose

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Phlebographie mit Thrombose

Sitzenbleiben ist selten schön – ausser es bedeutet Reisen, Ferien, Ferne. Damit lange Flüge oder Busfahrten ein thrombosefreies Vergnügen bleiben, rät die Schweizerische Herzstiftung zur einfachen Vorbeugung.

Wer denkt, nur Passagiere auf Langstreckenflügen riskierten eine Beinvenenthrombose, liegt falsch. Mit veränderten Luftdruckverhältnissen oder niedrigerer Sauerstoffkonzentration in den Kabinen allein ist die Krankheit nicht zu erklären. Wichtigste Ursache ist vielmehr das stundenlange Sitzen in eingeengter Position. Die Durchblutungsstörung kann deshalb ebenso auf oder nach langen Bus-, Auto- oder Zugreisen auftreten, im Extremfall sogar im Büro. Die Empfehlung der Schweizerischen Herzstiftung lautet darum für alle, die stundenlang «sesshaft» sind, gleich:

• Unterbrechen Sie die langen Perioden des Bewegungsmangels mindestens alle zwei bis drei Stunden und gehen Sie herum.
• Bewegen Sie stündlich für drei bis vier Minuten Ihre Beine, kreisen mit den Füssen, lassen Sie Ihre Wadenmuskeln spielen. Dies besonders auch, wenn es wegen Turbulenzen im Flugzeug nicht möglich ist, in der Kabine herumzugehen.
• Trinken Sie genügend Wasser (Faustregel: pro Reisestunde zwei Deziliter) und wirken Sie so einem «Eindicken» des Blutes entgegen. Kaffee oder Alkohol fördern allerdings die Urinausscheidung und tragen damit wiederum zu «dickem Blut» bei.
– Entscheiden Sie sich für lockere, nicht einengende Kleider.

Blut verdünnen und Spezialstrümpfe tragen?
Wenn Reisende schon früher eine Thrombose gehabt haben, oder wenn ein anderes Risiko besteht – zum Beispiel eine im Blut diagnostizierte genetische Neigung zu Thrombosen, gewisse Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Krebs – sollte vor der Reise das Blut medikamentös verdünnt werden. «Aspirin allerdings nützt gegen Venenthrombosen durch bewegungsloses Sitzen nichts», sagt der Basler Kardiologe Prof. Andreas Hoffmann, Mitglied des Stiftungsratsausschusses der Schweizerischen Herzstiftung. Denn dabei stünden andere Mechanismen der Gerinnselbildung im Vordergrund als zum Beispiel bei einem Herzinfarkt durch eine verstopfte Arterie. Er empfiehlt: «Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten. Das gilt auch für schwangere Frauen, die ebenfalls anfälliger sind für Thrombosen.»

Gut angepasste Kompressionsstrümpfe sind empfehlenswert. Sie wirken aber in erster Linie den Bein- und Knöchelschwellungen durch eine schwerkraftbedingte Wasseransammlung entgegen und weniger einer Thrombose.

Wann ein Notfall?
In den Arterien zirkuliert das Blut dank dem schlagenden Herzen, ob wir gehen, sitzen oder liegen. Bei den Venen dagegen muss das Blut gegen die Schwerkraft von den Beinen zurück zum Herzen fliessen. Das funktioniert mit dem Pumpsystem der Muskeln, vor allem der Wadenmuskeln. Wird diese Muskelpumpe längere Zeit nicht aktiviert, erweitern sich die Gefässe, das Blut staut sich, und es können sich Blutgerinnsel bilden. Diese können die Venen blockieren (Venenthrombose), sich aber auch losreissen, in der Blutbahn mitschwimmen und an gefährlichen Orten wie Herz oder Lunge zu einer Embolie führen, einem bedrohlichen Gefässverschluss. Verdacht auf eine Venenthrombose während oder nach langem Sitzen besteht bei einer plötzlichen Schwellung der Wade, verbunden mit Spannungsschmerz. Konsultieren Sie bei diesen Anzeichen einen Arzt.

Mit Hilfe der erwähnten Massnahmen zur Vorbeugung wünscht die Schweizerische Herzstiftung: Gute und gesunde Reise!

Drei nützliche Reisebegleiter der Schweizerischen Herzstiftung

• Faltprospekt mit Tipps zur Reiseplanung für Herz- und Kreislaufpatienten und ihre Angehörigen
• persönlicher Notfallausweis der Schweizerischen Herzstiftung, in dem die Art der Krankheit sowie Medikamente und weitere medizinische Informationen eingetragen werden können;
• Notfall-Kit (nicht nur) für Patienten: Darin werden die wichtigsten Symptome eines Herzinfarkts, eines Hirnschlags oder eines Herz-Kreislauf-Stillstands sowie die richtigen Notfallmassnahmen beschrieben.

Die Materialien können kostenlos in unserem Shop bezogen werden.

Kontakte:

Schweizerische Herzstiftung
Peter Ferloni, Leiter Kommunikation
Schwarztorstrasse 18, Postfach 368, 3000 Bern 14
Telefon 031 388 80 85, Fax 031 388 80 88
ferloni(at)swissheart.ch

Für medizinische Fragen:
Prof. Andreas Hoffmann
Mitglied des Ausschusses des Stiftungsrats der Schweizerischen Herzstiftung
Lange Gasse 78, 4052 Basel
Telefon 061 279 98 22, Fax 061 279 98 23
andreas.hoffmann(at)unibas.ch


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